Als Steuerkanzlei E-Commerce Mandanten effizient und rechtssicher beraten

November 28, 2024

Marco: Jan, wir haben den 18. des Monats und die meisten E-Commerce-Unternehmer haben noch keine BWA vom Vormonat. Woran liegt das aus deiner Erfahrung?

Jan: Hierauf haben meiner Meinung nach mehrere Faktoren einen Einfluss. Vorneweg können einfach aus Kapazitätsgründen nicht alle Buchführungen einer Kanzlei bis zum 18. des Folgemonats fertig sein. Der nächste Grund liegt häufig in der Mitarbeit der Mandanten. Eine aussagekräftige BWA bekomme ich nur, wenn alle wesentlichen Unterlagen und Nachweise vorliegen. Der Grund bezogen auf „unser“ Thema hier liegt wohl darin, dass es immer noch Berater gibt, die der Meinung sind, man könnte ein E-Commerce-Mandat von Hand, ohne Tools buchen. Das ist bei steigenden Datenmengen und der hohen umsatzsteuerlichen Komplexität in den einzelnen Fällen einfach nicht möglich und führt regelmäßig zu hohem zeitlichem Aufwand in den Buchführungen.

Marco: Wir haben mit pathway das Ziel, allen Kunden die besten Tools und Tipps vorzustellen, um die Buchhaltungsprozesse zu automatisieren und digitalisieren. Für Shopify-Mandate nutzt ihr ja pathway. Wie viel Zeit spart ihr durch den Einsatz von pathway monatlich/wöchentlich? Spiegelt sich das in den Kosten für die Mandate wider?

Jan: Hier ist der Faktor Zeit meiner Meinung nach der falsche Benefit. Ich empfinde das eher so, dass die Qualität der Buchführung auf ein neues Level gehoben wird. Das ist unser Anspruch und sollte unbedingt die Marschrichtung in der Branche werden.

Ich bekomme immer wieder in großen Runden mit vielen Steuerberatern (z. B. bei DATEV-Seminaren oder in Schulungen von euch) mit, dass Berater E-Commerce-Mandate, auch wenn es rechtlich meistens nicht okay ist, nur in Monatssummen buchen. Das ist nicht nur gefährlich wegen umsatzsteuerlich falsch erfassten Buchungen, sondern führt auch regelmäßig dazu, dass diese Buchführungen irgendwann unter erheblichen Kosten vollständig neu gebucht werden müssen. Genau hier kommen solche Tools wie z. B. pathway ins Spiel und können das Ganze sehr schnell und sicher abbilden.

Marco: Welche Empfehlung würdest du E-Commerce-Gründern bei der Auswahl von Steuerkanzleien geben?

Jan: Sofern verfügbare Kapazitäten gefunden werden, würde ich mir eine Kanzlei suchen, die schon über Know-how auf dem Gebiet verfügt. Das ganze Thema E-Commerce wird gefühlt in jedem Quartal komplexer. Eine Kanzlei, die da nicht gut aufgestellt ist, wird diesen Umfang nicht schnell genug und gut abbilden können. Die Suche nach einem Berater, der da schon Kompetenzen hat, ergibt also Sinn.

Marco: Welche Tools werden von euren Mandanten neben pathway genutzt, um die Buchhaltung zu automatisieren? Wobei genau helfen die Tools?

Jan: Das hier in Gänze auszuführen, würde wohl jeden Rahmen sprengen. Momentan beschäftigen wir uns sehr viel damit, im ersten Schritt alle Erlöse debitorisch in Einzelerfassung automatisiert zu verarbeiten und direkt mit einem Payment-Matching zu versehen. Was über euch als Tool hervorragend und einfach funktioniert, klappt leider nicht mit jedem Tool und jedem Marktplatz. Da sich in dem Umfeld immer wieder neue Payment-Dienstleister und Marktplätze auftun, muss man am Ball bleiben und laufend neue Standards entwickeln und vor allem bestehende hinterfragen.

In meiner persönlichen Wahrnehmung sind Lösungen, die eine Art ganzheitlichen Ansatz verfolgen, auch für uns als Berater und Datenverarbeiter etwas besser und führen zu besserer Qualität. Mit ganzheitlich meine ich, die Erlöse und die Zahlungen dazu direkt zu verarbeiten und diese vorab zu matchen. Viele Tools können nur das eine oder das andere. So muss man dann aus verschiedenen Tools beide Datenströme zusammenführen. Dieser Punkt führt meiner Meinung nach bei vielen Lösungen zu Reibung und damit zu Qualitätsverlusten.

Marco: Zum Abschluss – was wünscht ihr euch als digitaler Steuerberater von Toolanbietern wie pathway in Zukunft?

Jan: Mein Wunsch an euch wäre, nicht zu schnell auf zu viele Marktplätze zu erweitern. Lieber eine gut funktionierende Lösung für einen einzelnen Bereich, als ein Schweizer Taschenmesser, bei dem die Hälfte nur mittelmäßig funktioniert.

Weiter wäre es super, wenn die bisher tolle Kommunikation mit euch auch im Marktumfeld der Toolanbieter so übernommen werden würde. Hier freue ich mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit euch.

_____________________________

Über MBD Steuerberater und Jan

Die MBD Steuerberater verstehen sich als Problemlöser im Bereich E-Commerce. Sie haben sich nicht auf ein spezifisches Mandanten-Set-up beschränkt, sondern betreuen nahezu alle möglichen Konstellationen an Marktplätzen, Paymentprovidern und Tools. Diese Vielseitigkeit ist sowohl Fluch als auch Segen: Einerseits müssen sie ein breites Spektrum abdecken, andererseits profitieren sie davon, ständig von neuen Entwicklungen zu lernen.

Mehr von pathway solutions