
In vielen europäischen Ländern ist der Betrieb eines Kassensystems an strenge gesetzliche Vorgaben gebunden. Für Händler bedeutet das: Ohne rechtskonforme Fiskalisierung drohen Bußgelder – oder sie können ihr Kassensystem gar nicht erst nutzen. Genau hier setzt OpenFiskal an: Das Startup von Ferry Hötzel und Christof Zirkler entwickelt eine Plattform, die es Anbietern wie Shopify ermöglicht, ihre POS-Systeme gesetzeskonform zu betreiben – inklusive einfacher Integration in bestehende Buchhaltungsprozesse.
Im Interview spricht Ferry über die Entstehungsgeschichte von OpenFiskal, die Zusammenarbeit mit Shopify-Händlern und warum die DATEV-Integration über pathway für viele Händler zum entscheidenden Erfolgsfaktor wird.
Die Mission von OpenFiskal: Compliance neu gedacht
pathway: Ferry, bevor wir in eure Geschichte einsteigen. Was macht OpenFiskal und wie lautet eure Mission?
Ferry Hötzel: OpenFiskal ist eine Compliance-Plattform für Shopify POS, die Händler bei der Fiskalisierung ihrer Kassensysteme unterstützt – von Österreich über Deutschland bis in die Schweiz und darüber hinaus.
Viele unserer Kund:innen nutzen OpenFiskal für ihre Buchhaltungsprozesse, z.B. für Z-Bons oder das Kassenbuch. Wer aber noch einen Schritt weitergeht – etwa mit mehreren Standorten oder einem zusätzlichen Online-Shop – profitiert enorm von der Integration mit pathway.
Denn pathway ist für größere Händler:innen der Schlüssel, um POS-Daten und Online-Verkäufe automatisiert in DATEV zu überführen ist die perfekte Kombination aus Compliance und automatisierter Buchhaltung.
Unsere Mission lässt sich ganz einfach zusammenfassen: OpenFiskal ist der Workspace für Fiscal Compliance. Wir vereinfachen komplexe gesetzliche Anforderungen für Händler, Steuerberater und Plattformen, damit Compliance einfach funktioniert.
Wir glauben, dass Regeln zwar kompliziert sind, Compliance aber nicht kompliziert sein sollte. Deshalb verwandeln wir rechtliche Komplexität in klare, intuitive Workflows in einem zentralen Workspace, sodass sich Unternehmen auf das konzentrieren können, was sie am besten können: ihr Geschäft.
Werte und Prinzipien: Dafür steht OpenFiskal
pathway: Was unterscheidet euch dabei von klassischen Compliance-Lösungen?
Ferry Hötzel: Drei Dinge sind für uns besonders wichtig:
- Einfachheit trotz Komplexität: Wir reduzieren rechtliche Hürden auf einfache, nutzerfreundliche Prozesse. Händler müssen keine Gesetzestexte studieren – sie arbeiten einfach weiter, während wir uns um die Compliance kümmern.
- Vertrauen durch Transparenz: Bei uns gibt es keine Black Boxes oder bösen Überraschungen. Händler, Steuerberater und Prüfer arbeiten im selben Workspace auf einer gemeinsamen, transparenten Datenbasis. Vertrauen entsteht durch Sichtbarkeit.
- Built for Builders: OpenFiskal ist nicht für Behörden gebaut, sondern für Menschen, die Unternehmen aufbauen. Ob du eine Retail-Kette skalierst, ein Einzelgeschäft führst oder als Berater und Plattform unterstützt – wir geben dir die Werkzeuge, um compliant zu bleiben, ohne an Geschwindigkeit zu verlieren.
Vom Shopify-Team zum eigenen Startup
pathway: Ferry, wie ist OpenFiskal überhaupt entstanden?
Ferry Hötzel: Christof – mein Mitgründer, der bei uns die technische Seite verantwortet – und ich haben uns im Mai letzten Jahres zusammengetan und sind im September mit unserer Lösung live gegangen, also im Shopify App Store.
Davor waren wir bei Shopify und haben dort die Internationalisierung des Kassensystems (Shopify POS) betreut. Wir haben das POS-System und das integrierte Zahlungsterminal von zwei Ländern in Nordamerika auf insgesamt vierzehn Länder weltweit gebracht – innerhalb von zwei Jahren.
Dabei waren Compliance-Themen immer der größte Aufwand. In jedem neuen Markt mussten zwei Dinge gewährleistet sein:
- Ein integriertes Zahlungsterminal
- Eine rechtlich konforme Registrierkassenadresse
Diese Erfahrung hat uns gezeigt, wie komplex Fiskalisierung in jedem Land ist – und welche Hürden Händler überwinden müssen.
Ausschlag für die Gründung von OpenFiskal
pathway: Was hat euch dann konkret dazu bewegt, OpenFiskal zu gründen?
Ferry Hötzel: Nachdem wir beide Shopify verlassen hatten, meldeten sich immer wieder Händler bei mir, häufig über LinkedIn. Zum Beispiel fragten Händler aus Österreich:
„Hey, wann können wir denn endlich Shopify POS hier nutzen? Es ist noch nicht compliant.“
Auch in Deutschland gab es immer wieder Probleme. Durch meine Zeit bei Shopify hatte ich ein großes Händlernetzwerk – und da wurde schnell klar: Das ist ein ungelöstes Problem.
Irgendwann dachten wir: „Eigentlich sollte das jemand lösen.“ Also haben wir Waterdrop kontaktiert und unsere Idee vorgestellt: eine Plattform zu bauen, die es Anbietern wie Shopify erleichtert, ihre Kassenlösung zu fiskalisieren. Die Reaktion vom CTO war sofort: „Das wäre GENAU das, was wir suchen!“
Waterdrop als erster Beta-Kunde
pathway: Wie sah euer erster Use Case konkret aus?
Ferry Hötzel: Gemeinsam mit Waterdrop haben wir unsere erste Lösung für den österreichischen Markt entwickelt. Dort gibt es eine Verordnung, die vergleichbar mit der deutschen TSE ist – die Registrierkassensicherungsverordnung.
Waterdrop wollte Shopify POS in allen Ländern nutzen, in denen sie aktiv sind und suchte nach einer Lösung, um die fiskalischen Anforderungen in den jeweiligen Märkten sauber abzudecken. Gemeinsam haben wir eine Lösung entwickelt, die Shopify POS in Österreich, Deutschland und der Schweiz vollständig compliant macht.
Dadurch konnten wir OpenFiskal nicht nur perfektionieren und skalieren, sondern auch den Weg für weitere europäische Märkte ebnen, die schon in Vorbereitung sind.
Mehr als nur Compliance: so hilft OpenFiskal bei Buchhaltung und Prozessen
pathway: Wo nehmt ihr Händlern heute am meisten Arbeit ab?
Ferry Hötzel: Anfangs haben wir viel mit Händlern in persönlichen Gesprächen gearbeitet – per Zoom oder Google Meet. Das war enorm wertvoll, weil wir ihre Pain Points wirklich verstanden haben. Dabei wurde klar: Buchhaltung ist eines der größten Themen.
Heute bieten wir zum Beispiel eigene konforme Z-Bons (Tagesberichte) an, die extrem beliebt sind. Damit unterstützen wir Händler nicht nur bei der Rechtssicherheit ihrer Kasse, sondern auch bei einer sauberen Buchführung.
pathway & DATEV-Integration: Der Schlüssel zur automatisierten Buchhaltung
pathway: Warum ist das Thema DATEV für eure Kunden so zentral?
Ferry Hötzel: Das Thema DATEV kommt bei uns mehrmals pro Woche auf – und zwar nicht nur am Rande, sondern als entscheidender Erfolgsfaktor für viele Händler.
Viele unserer Kunden starten mit einer einfachen Lösung: Sie erstellen konforme Z-Bons und leiten diese an ihre Steuerberatung weiter. Doch wer wirklich effizient und zukunftssicher arbeiten will, der braucht eine vollständig automatisierte Buchhaltung – und genau hier kommt pathway ins Spiel.
👉 Pathway ist für uns und unsere Händler der absolute Goldstandard, wenn es um Datenqualität, Shopify-Integration und DATEV-Kompatibilität geht. Kein anderes Tool schafft es, so zuverlässig und strukturiert Daten aus Shopify bereitzustellen und nahtlos in die Steuerberatung zu überführen.
Für Händler bedeutet das: Weniger manueller Aufwand, weniger Fehlerquellen und eine skalierbare Buchhaltungsbasis, die auch mit wachsenden Umsätzen Schritt hält.
Wer also mehr will, als nur Tagesberichte weitergeben – wer seine Buchhaltung wirklich automatisieren und Prozesse professionalisieren möchte – kommt an pathway nicht vorbei. Und genau deshalb ist pathway für uns ein strategisch wichtiger Partner, um unsere Händler noch erfolgreicher zu machen.
Support, Hardware & Co: Mehr als nur Software
pathway: Neben Compliance und Buchhaltung: Welche Fragen begegnen euch noch häufig?
Ferry Hötzel: Viele Händler, die zu uns kommen, sind entweder neu bei Shopify oder neu bei Shopify POS. Deshalb geht es nicht nur um rechtliche Fragen, sondern auch um ganz praktische Dinge:
- Welchen Drucker muss ich verwenden?
- Welches Kartenterminal passt?
- Wie konfiguriere ich mein POS-System richtig?
Sobald Buchhaltung relevant wird, leiten wir Händler gezielt an pathway weiter, wo sie sehr gut betreut werden.
Diese Schnittmenge zwischen OpenFiskal und pathway ist mittlerweile Teil unseres Alltags.
Fazit: Gemeinsam Händler erfolgreicher machen
Das Ziel von OpenFiskal ist klar: POS-Compliance einfach und skalierbar machen. Doch die größte Stärke liegt nicht nur in der Rechtssicherheit, sondern auch darin, Händlern Zeit und Aufwand bei der Buchhaltung zu ersparen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit pathway wird aus einer technischen Lösung ein echter Erfolgsfaktor: Händler erhalten eine nahtlose Buchhaltungsintegration, können ihre Prozesse automatisieren und sich auf das konzentrieren, was zählt – ihr Wachstum.


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